Darf ich dir eine Frage stellen?
Hast du Herausforderungen im Leben, zum Beispiel, dass du nicht „Nein“ sagen kannst? Oder schiebst du das Gespräch mit deinem Vorgesetzten so lange auf, bis du fast resignierst, obwohl es um deine Beförderung und Gehaltserhöhung geht?
Sagst du vielleicht gerne zu allem Ja und Amen, nur um später wütend auf dich selbst zu sein, weil du dich betrogen und ausgenutzt fühlst? Oder vergleichst du dich regelmäßig mit anderen, nur um dich noch kleiner zu fühlen?
Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
Und was, wenn ich dir sage, dass all diese Themen nicht zufällig in deinem Leben auftauchen, sondern aus der Schöpfungsgeschichte stammen? Aus einer Welt, die als „Chaos“ bezeichnet wird. Die Welten des Tohu. Umgangssprachlich gern genutzt: „Tohuwabohu„. Alles steht Kopf. Sprichwörtlich.
Die Welt des Tohu ist ein tiefes Konzept, auf das ich in späteren Artikeln näher eingehen werde. Doch einmal verstanden, erlaubt es dir, tiefste Unzulänglichkeiten zu transformieren.
Der Mythos – Der große Mangel an Selbstliebe!
Ein Blick ins Internet und du landest auf zahlreichen Seiten, welche die Ursache deiner Herausforderungen bestens kennen. „Die Weisheit de la Frauenzeitschrift“. Noch höher angesiedelt im Ansehen und in der Zahl der Follower: „Die Weisheit de La Scrolla“ – Social Media rauf und runter -, die dir in einem Aufmerksamkeitsspalt von zwei Sekunden Anamnese, Diagnose und Lösung deiner Herausforderungen frei Haus liefern.
Der einheitliche Ton für
Dein Problem: Du hast keine Selbstliebe.
Wie viele Jahre hast du diese „Diagnose“ gelesen, gehört, inhaliert?
Hat es dich weitergebracht?
Du willst frei und glücklich sein?
Dann eröffne dir die Chance zu einer Wahrheit, die dir vorerst nicht gefallen mag. Denn was ich dir zu sagen habe, ist nicht einfach. Vielleicht wird es dich sogar richtig wütend machen. Umso wütender du wirst, umso besser! Denn dann bist du auf dem Weg: Innere Freiheit zu wollen und zu leben.
Die Ursache deiner Herausforderungen ist kein Mangel an Selbstliebe.
Das Thema ist, dass du dich als G-tt fühlst und denkst die Welt muss dir gehorchen.
Du kannst meinen Artikel wegschmeißen oder du kannst dich entscheiden: Für dich und dein Leben. Für ein Leben mit mehr Freude, Klarheit und Leichtigkeit.
Kleiner Abstecher in die Schöpfungsgeschichte.
Die Kabbalah erzählt von der Schöpfung, in einer Form, die sehr wenigen bekannt ist.
Einst gab es etwas. Einige nennen es Energie, andere G-TT oder das allumfassende Licht (Ohr Ein Sof). Es war vollkommen. Und weil es vollkommen war, wollte es geben. Teilen. Überfließen. Also erschuf er die Seelen. Geschöpfe mit dem Willen: zu empfangen.
Nun kamen wir, die dreimalklugen Seelen und sagten nach einer Weile zum Schöpfer: „Wir wollen nicht mehr Nehmen. Wir wollen wie Du sein, wie der Schöpfer! Gebend.“
Und so wurde diese Welt erschaffen. Kaum merkten wir Seelen, was wir da ausgelöst hatten, protestierten wir auch schon lautstark. Zu spät. Die Welt war da. Und wir mitten drin. Mit einem Wunsch, einem Auftrag. Doch leider, vergaßen wir den Auftrag selbst und wessen Auftrag es war?!
Daraus ergibt sich ein Teil unseres Weges:
Wir sind mitunter hier, um den egozentrischen Willen zu Nehmen zu durchbrechen und in die Fähigkeit zu Geben hineinzuwachsen. Oder, um es in den Worten der Gewaltfreien Kommunikation zu sagen: Von der inneren Abhängigkeit in die Freiheit zu gehen.
Jetzt wirst du vielleicht sagen: „Was redest du da für einen Schwachsinn? Ich gebe doch die ganze Zeit! Und die anderen nutzen mich aus, gerade weil ich keine Selbstliebe habe, lasse ich das alles zu!“
Falsch! Du lässt es aus einem anderen Grund zu.
Und ich sage dir – auf Basis von Kabbalah & Psychologie – welcher das ist. Und wie du es verändern kannst.
Der Beginn allen Lebens.
Die Schöpfung und jedes individuelle Leben beginnen in der Welt des Tohu, die Welt des Chaos. Wie ich Eingangs sagte: eines der tiefsten Konzepte in der Kabbalah und damit auch das mächtigste zur persönlichen Transformation.
Die Welten des Tohu. Mit ihren Herrschern, den Königen von Edom. Die Welten zerfielen, die Gefühle zerbrachen. Sie fielen herab und stürzten ins Chaos.
Die Transformation dieser zerbrochenen Gefäße – der zerbrochenen Gefühle – ist nicht nur eine unserer wichtigsten Aufgaben, sondern geleitet uns auf den Weg zu dem, was wir uns insgeheim am meisten wünschen: innere Ruhe, Freiheit, Erfolg, ein bereicherndes Leben.
Ich möchte gerne an Deiner Erfahrung anzapfen:
Hast du schon einmal erlebt, wie ein Baby geboren wird? Vielleicht bist du selbst Mutter oder Vater und warst dabei? Babys kommen mit geballten Fäusten auf die Welt. Kaum hat das kleine Wesen das grelle Licht dieser Welt erblickt, will es auch nur eines: Gib mir. Es sucht sofort nach der Brust der Mutter. Es will empfangen. Geballte Fäuste sind Ausdruck von: ich will nehmen.
Wir Menschen kommen auf die Welt mit genau diesem Wunsch: zu nehmen. Und wenn du im Nehmen bist, wer oder was bist du dann? Ein Egoist. Wir alle kommen als kleine Egoisten auf die Welt. Und wir werden heute dazu konditioniert, noch Schlimmere zu werden.
Anstatt zu dem zu werden, was uns wirklich Freude schenken würde.
Und Nein: Das Gegenteil von Nehmen ist nicht das bloße Geben.
"Freiheit beginnt dort, wo du aufhörst, dich selbst zum Zentrum der Welt zu machen."
- Viviane L. Golan
Psychologie trifft Schöpfung.
Die Power-Symbiose für wahre Veränderung.
Die Psychologie und Gehirnforschung sind sich einig: Alles, was ein Mensch tut, basiert auf einer positiven Intention. Selbst wenn du dich überforderst, dich anpasst, dich selbst sabotierst oder im schlimmsten Fall in selbstzerstörerische Verhaltensmuster fällst, liegt immer eine positive Absicht zugrunde. Immer. Und wenn jeder deiner inneren Impulse von einer positiven Haltung getragen ist, dann stellt sich eine einfache, aber entscheidende Frage: Wem gegenüber bist du da eigentlich positiv eingestellt?
Ganz einfach: Dir selbst.
Und was bedeutet das? Es bedeutet, dass du dich liebst. Nicht zu wenig. Sondern zu sehr. Denn jeder Mechanismus, der dich gefangen hält – vom ständigen Ja-Sagen bis hin zur Selbstsabotage – dient deinem inneren Überleben. Einem Schutzmechanismus. Nur eben auf eine Weise, die dich nicht wachsen lässt, sondern klein hält.
Das Problem: Du liebst dich sehr. Leider im Geheimen. Und vor lauter Scham, verborgen vor dir selbst!
Was ist die Lösung für die oben genannten Eigenschaften, die dich einschränken? Nun wir kommen dazu!
Teile des Puzzle verbinden zu einem Bild.
Ich möchte ich dir noch eine Wahrheit mitgeben, die dir helfen kann, den größeren Bogen zu verstehen.
Weißt du, wie Menschen – hoffentlich nach einem langen und erfüllten Leben – diese Welt verlassen? Mit offenen Händen. Tote Menschen haben keine geballten Fäuste. Sie halten nichts mehr fest. Denn am Ende ist klar: Es gibt nichts, was du mitnehmen kannst.
Und damit kommen wir zum Punkt. Wenn du glaubst, du würdest dich zu wenig lieben und fängst an, Selbstliebe-Kurse zu besuchen, Affirmationen zu wiederholen, verfehlst du die Ursache.
Das Thema ist nicht ein Mangel an Selbst-Liebe, sondern ein Mangel an Selbst–BEWUSST-SEIN. Du bist dir deiner Selbst nicht bewusst. Weder kennst du die Wahrheit deiner Herausforderungen und genauso wenig, das einzigartige Potenzial und die Kraft, die in dir stecken.
Gemäß der Kabbalah bedeutet dies: Du lebst im tiefsten Exil. In Ägypten. Versklavt – von dir selbst! Deiner Selbst beraubt!
Fazit
Vielleicht denkst du, du würdest dich zu wenig lieben. Vielleicht hast du sogar schon an einem Selbstliebe-Kurs teilgenommen, in der Hoffnung, das innere Loch zu stopfen. Vielleicht hast du gelernt, deine Arme zu küssen und dich selbst zu umarmen, wo immer du auch bist?
Aber das eigentliche Problem liegt nicht im Mangel an Selbstliebe. Es liegt in der Illusion, dass noch mehr Selbstumkreisung Freiheit bringen könnte.
Je stärker das Ich im Mittelpunkt steht, desto enger wird dein Raum. Wo Stolz regiert, stirbt Verbindung. Wo nur das eigene Spiegelbild zählt, verdunstet das echte Leben.
Wir kommen auf diese Welt mit geballten Fäusten. Mit dem tiefen Instinkt zu Nehmen.
Und wir bleiben oft darin stecken, weil wir den Code dahinter nicht erkennen.
Erst wenn wir verstehen, dass Nehmen nicht Ziel, sondern Ausgangspunkt ist, beginnt der Weg in ein freies, bewusstes Leben.
Alles, was du suchst: Innere Ruhe, echte Beziehungen, wahre Erfüllung, beginnen nicht mit mehr Selbstliebe. Es beginnt mit Erkenntnis. Mit Bewusstsein. Und mit dem Mut, nicht mehr nur für dich zu leben.
Im nächsten Beitrag erfährst du, warum wahres Geben nichts mit Aufopferung zu tun hat. Wie die Kabbalah mit umsetzbaren Tools den Schlüssel zur echten Freiheit liefert.